Wussten Sie, dass fast die Hälfte aller Frauen in den Wechseljahren Probleme mit ihrer Haut haben? [1]. Die Wechseljahre und die Perimenopause können die Haut in Aufruhr versetzen. Die Haut verändert sich in den Wechseljahren auf unterschiedliche Weise, was mit den hormonellen Anpassungen im Körper zusammenhängt. Zu verstehen, welche Hautpflege in den Wechseljahren am besten geeignet ist und warum sich die Haut in den Wechseljahren verändert, ist ein kleiner Beitrag zum Wohlbefinden in einer Zeit, die für viele von uns sehr beunruhigend sein kann.
Bei der Hautpflege in den Wechseljahren geht es nicht darum, jede Veränderung auszulöschen oder die Zeit zurückzudrehen. Es geht vielmehr darum, dass Ihre Haut auf gesunde Weise altert und die Unterstützung erhält, die sie benötigt, um neue Herausforderungen zu bewältigen. Die Hautexperten von Advanced Nutrition Programme erläutern die Phasen der Wechseljahre und einige der Hautveränderungen, die Sie in dieser Zeit erwarten können.
Was ist die Menopause?
Die Menopause ist der Zeitpunkt, an dem die Regelblutung einer Frau ausbleibt und sie nicht mehr schwanger werden kann. Die Eierstöcke geben keine Eizellen mehr ab, und der Gehalt an Fortpflanzungshormonen wie Östrogen und Progesteron sinkt. Diese Veränderungen wirken sich auf zahlreiche Aspekte des Geistes, des Körpers und der Haut aus.
Im Vereinigten Königreich geschieht dies in der Regel zwischen dem 45. und 55. Die Jahre, die bis zu diesem Zeitpunkt vergehen, werden als Perimenopause bezeichnet. Diese Periode beginnt oft um das 45. Lebensjahr, kann aber auch schon Jahre vorher einsetzen [2]. Etwa 1 % der Frauen kommen vor dem 40. Lebensjahr in die Menopause [3].
In der Perimenopause treten die ersten Symptome der Menopause auf, da der Hormonspiegel zu sinken beginnt. Zu den häufigsten Symptomen der Menopause gehören Hitzewallungen, Schlafstörungen, Energiemangel, Muskelschmerzen, Kopfschmerzen, Angstzustände oder Depressionen, Verlust des Selbstvertrauens und schlechte Laune. Neben vielen dieser Symptome können sich die Wechseljahre auch auf die Haut auswirken.
Was passiert mit der Haut in den Wechseljahren?
Östrogen, das meist als Fortpflanzungshormon bezeichnet wird, hat viele verschiedene Aufgaben im Körper und ist an vielen Prozessen in der Haut beteiligt. Wenn also der Östrogenspiegel in der Perimenopause zu schwanken beginnt und nach der Menopause wieder sinkt, kann sich das auf die Haut auswirken. Zu den häufigsten Veränderungen gehören: dünnere Haut mit geringerem Kollagengehalt, Verlust der Elastizität, feine Linien und Fältchen, Trockenheit, Juckreiz, Empfindlichkeit sowie Problemhaut und eine beeinträchtigte Barrierefunktion.
Hyaluronsäure spielt eine entscheidende Rolle, wenn es darum geht, die Haut mit Feuchtigkeit zu versorgen und ihr Wohlbefinden zu erhalten. Normale Haut produziert ihre eigene Hyaluronsäure, aber die Menge, die wir produzieren, nimmt mit zunehmendem Alter ab. Man nimmt an, dass einer der Gründe dafür mit dem Östrogenrückgang zusammenhängt. Wissenschaftler glauben, dass Östrogen die Haut zur Produktion von Hyaluronsäure anregt – wenn also weniger Östrogen im Körper vorhanden ist, wird auch weniger Hyaluronsäure produziert. Infolgedessen kann die Haut trocken, weniger prall und nicht ausreichend mit Feuchtigkeit versorgt erscheinen.
Östrogen trägt auch zur Aufrechterhaltung der Hautbarriere bei. Die oberen Hautschichten bilden eine wasserdichte Barriere der Haut, die Feuchtigkeit einschließt und unerwünschte Reize fernhält. Wenn jedoch der Östrogenspiegel sinkt, wird die Barriere schwächer, was zu einer Abnahme des Feuchtigkeitsgehalts in der Haut führt. Sie kann trocken, rissig und sensibel werden, und es kommt häufig zu Juckreiz und Rötungen. Manche Frauen verspüren bei trockener Haut sogar ein Kribbeln oder Taubheitsgefühle. Inhaltsstoffe wie Hyaluronsäure, Ceramide, Vitamin A und Omega-Fettsäuren sind ideal zur Unterstützung der Haut in den Wechseljahren.
Dünner werdende Haut, feine Linien und Fältchen
Wussten Sie, dass Sie in den ersten fünf Jahren der Menopause 30 % des Kollagens verlieren[4]? Es gibt also einen guten Grund, sich um das Kollagen unserer Haut zu kümmern – lesen Sie hier unseren kleinen Ratgeber zu Kollagen, um mehr zu erfahren.
Kollagen ist ein Protein, das die Grundlage für unsere Haut bildet und ihr eine Struktur verleiht, die sie prall und widerstandsfähig erscheinen lässt. Ein niedriger Kollagen- und Elastinspiegel führt dazu, dass die Haut dünner und weniger straff wird und feine Linien und Falten deutlicher sichtbar werden. Achten Sie auf kollagenfördernde Inhaltsstoffe wie Zink, Vitamin C, MSN, und Phytonährstoffe. Sie alle sollten für den Aufbau von gesundem, widerstandsfähigem Kollagen eine Priorität darstellen.
Problemhaut
Die häufig als Teenagerhaut bezeichnete Problemhaut kann bei Frauen in den Wechseljahren erneut zu einem Faktor werden. Manche Frauen leiden unter Akne, und ähnlich wie bei der Akne im Teenageralter geht man davon aus, dass die Akne in den Wechseljahren mit dem veränderten Hormonspiegel im Körper einhergeht.
“In den Wechseljahren ist das Auftreten von Hautproblemen wahrscheinlicher, weil sich das Verhältnis unserer Hormone verändert. Wenn die Östrogene abnehmen, können unkontrollierte Androgene [“männliche” Hormone wie Testosteron] die Wahrscheinlichkeit der Entwicklung von Akne erhöhen”, erklärt Dr. Gaby, medizinische Leiterin bei Advanced Nutrition Programme. Auch Veränderungen des pH-Werts der Haut und die Ölproduktion der Haut tragen vermutlich dazu bei, dass die Wahrscheinlichkeit für Hautprobleme in den Wechseljahren steigt.
Menopause und der Darm
Falls Sie noch nicht von der engen Verbindung zwischen dem Mikrobiom und der Haut wussten – lesen Sie jetzt unseren Artikel über die Verbindung zwischen Darm und Haut. Bei den unzähligen Verbindungen unseres Darms zum Wohlbefinden ist eine Verbindung zu den Wechseljahren vielleicht keine große Überraschung. Es gibt eine bestimmte Gruppe von Bakterien im Darm, die bei der Verarbeitung und dem Transport von Östrogen unterstützen. Wenn sich also der Östrogenspiegel verändert, verändert sich auch die Bildung und Vielfalt unserer Darmbakterien. Die Aufrechterhaltung eines vielfältigen, gesunden Mikrobioms ist für das allgemeine Wohlbefinden und die Hautgesundheit von entscheidender Bedeutung.
Über die körperlichen und emotionalen Herausforderungen der Wechseljahre und der Perimenopause zu sprechen, ist leider immer noch eine Seltenheit – aber genau das ist wichtig, um sie zu verstehen und sie mit Selbstvertrauen anzunehmen.
Wenn Sie die Veränderungen Ihrer Haut in den Wechseljahren verstehen, können Sie sich darauf vorbereiten und Sorgen dazu schneller überwinden. Inhaltsstoffe wie Hyaluronsäure, Ceramide, Vitamin A und Omega-Fettsäuren sind allesamt wichtige Inhaltsstoffe zur Unterstützung der Hautgesundheit in den Wechseljahren und sollten als wesentliche Bestandteile Ihrer Hautpflege angesehen werden, um Ihnen zu helfen, diese Zeit zu bewältigen.
Quellen
Half of UK women suffer with dry skin during the menopause. Professional Beauty. September 2020.
Overview menopause.NHS. May 2022.
Menopause. Mayo Clinic. May 2021.
Estrogens and ageing skin. April 2013.